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Getestet unter realen Bedingungen: So schlägt sich die mobile Barriere

Ob Innenstadtsanierung, Infrastrukturprojekt oder Großbaustelle am Rand eines Wohngebiets, Lärm gehört zum Baualltag. Doch Anwohner, Behörden und Auftraggeber fordern längst: weniger Dezibel, mehr Verantwortung. Hier kommen temporäre Schallschutzlösungen ins Spiel. Aber welche mobilen Systeme bestehen den Praxistest?

In diesem Beitrag werfen wir einen kritischen Blick auf die mobile Schallschutzbarriere, wie sie auf professionellen Baustellen zum Einsatz kommt, inklusive Aufbau, Materialbewertung, Montage, Wirksamkeit und Handling. Der Fokus liegt auf realistischen Szenarien, wie sie im Baustellenbetrieb tatsächlich auftreten.

Wo kommen mobile Schallschutzsysteme zum Einsatz?

Mobile Lärmschutzsysteme sind für den temporären Einsatz auf Baustellen konzipiert, dort wo lärmintensive Arbeiten auf sensible Umfelder treffen. Das kann ein Kindergarten neben der Straße sein oder ein Wohnblock im Abstand von 20 Metern zur Neubaugrube.

Typische Einsatzorte:

  • Wohngebiete (Tag/Nachtarbeit, Auflagen durch Behörden)
  • Infrastrukturprojekte (Schienenersatzbau, Brückensanierung, U-Bahnbau)
  • Industriebaustellen (Maschineneinhausung, Dauerlärmquellen)
  • Innenstadtlagen (geringe Abstände zu Anwohnern, Innenstadtaufwertungen)

Ein Schallschutzzaun wird dabei nicht flächendeckend aufgestellt, sondern punktuell, z. B. entlang der Grundstücksgrenze oder rund um besonders laute Maschinen wie Kompressoren, Dieselaggregate oder Schneidgeräte.

Was muss eine mobile Barriere leisten?

Im Test betrachten wir ein Produkt aus dem Profi-Segment mit folgenden Anforderungen:

Bewertungskriterium Relevanz für den Einsatz
Schalldämmung (in dB) Reduktion des Schallpegels um ≥ 25 dB
Modularität Flexible Aufstellung je nach Gelände & Geräuschquelle
Witterungsbeständigkeit Einsatz über Monate – inkl. Wind, Regen, UV
Stabilität & Sicherheit Standfestigkeit auch bei Böen und beengten Bedingungen
Transport & Montage Schneller Auf- und Abbau durch Baustellenpersonal

Rezension: Mobile Schallschutzbarriere im Profi-Einsatz

🔍 Praxisnah bewertet, von Aufbau bis Alltagstauglichkeit

In unserem Test wurde eine mobile Schallschutzbarriere eingesetzt, wie sie bei städtischen Baustellen und Infrastrukturprojekten gefragt ist. Die folgenden Bewertungskriterien wurden praxisnah geprüft:

Aufbau & Handling

Positiv: Werkzeugfrei montierbar, stapelbar, für zwei Personen machbar.
Negativ: Bei Wind schwer alleine aufzustellen.

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐☆ (4/5)

Schallschutzwirkung

Positiv: Bis zu 27 dB(A) Dämmung bei Maschinenlärm, auch bei impulsartigem Lärm wirksam.
Negativ: Schwächen bei tieffrequentem Lärm.

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐ (5/5)

Material & Verarbeitung

Positiv: Robuste Nähte, B1-zertifiziert, UV- und regenfest.
Negativ: PVC-Anteile nicht recyclingfähig.

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐☆ (4/5)

Preis-Leistungs-Verhältnis

Positiv: Hochwertig, auch als Mietlösung verfügbar.
Bewertung: ⭐⭐⭐⭐☆ (4/5)

Gesamturteil: ⭐⭐⭐⭐☆ (4,3/5)
Ein System für professionelle Anforderungen mit verlässlicher Leistung im Baustellenalltag.

Rolle aus Mineralwolle auf Holzpalette – typisches Daemmmaterial fuer den Kern eines mobilen Schallschutzzauns auf BaustellenAufbau & Materialien im Härtetest

Die getestete mobile Barriere besteht aus einem mehrschichtigen Aufbau:

  • Außenhülle: PVC-beschichtetes Polyesternetz, B1-zertifiziert (schwer entflammbar)
  • Kern: Schallschluckende Mineralwolle
  • Innenlage: PE-Folie zur Reflexion
  • Rahmen: Verzinkter Stahl
  • Bodenstützen: Rutschfest, stapelbar, aus recyceltem Gummi

Praxisbewertung: Das System erreichte eine Dämmleistung von bis zu 28 dB(A). Auch nach zwei Monaten im Außeneinsatz blieb es formstabil und einsatzbereit.

Handhabung und Aufstellung im Alltag

Das System wurde von einem 2-Personen-Team in etwa 45 Minuten für 30 Meter Strecke aufgebaut. Vorteile: Steckverbindungen, modulare Elemente, wenig Gewicht. Schwächen zeigten sich beim Handling bei Wind und beim fehlenden Durchgang für Personal.

Wirkung auf Lärmschutz und Projektablauf

Gemessene Pegelwerte:

Generatorlauf:

  • vor der Barriere – 74dB
  • hinter der Barriere – 47dB
  • Differenz – 27dB

Betonsägen:

  • vor der Barriere – 85dB
  • hinter der Barriere – 59dB
  • Differenz – 26dB

Pressluftmeißel:

  • vor der Barriere – 92dB
  • hinter der Barriere – 65dB
  • Differenz – 27dB

Ein klarer Effekt, sowohl akustisch als auch im Hinblick auf Anwohnerreaktionen. Keine Beschwerden, keine Behördenkontrollen.

Professionelles Messgeraet zur Erfassung von Laermpegel auf einer Baustelle – wichtig fuer Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte beim Schallschutz📊 Technische Details im Überblick

Merkmal Angabe
Höhe 2,20 m (optional 3,00 m)
Breite je Modul 1,20 m
Gewicht ca. 16,5 kg
Brandschutzklasse B1 (schwer entflammbar)
Windlast Bis Windzone 3
Lagermaß gestapelt 1,2 x 0,6 x 0,3 m

Wartung und Lebensdauer der Systeme

Mobile Schallschutzsysteme müssen nicht nur funktionieren, sie müssen das auch über mehrere Projekte hinweg. Die meisten Module haben eine Nutzungsdauer von fünf bis sieben Jahren, wenn sie regelmäßig geprüft, gereinigt und fachgerecht gelagert werden.

Wichtig ist:

  • Sichtprüfung auf Risse oder Materialschwächen
  • Reinigung nach jedem Einsatz (besonders bei Staub und Mörtel)
  • Trockene, UV-geschützte Lagerung
  • Austausch beschädigter Elemente

Ein gut gepflegtes System spart auf Dauer erhebliche Kosten.

Interview: Stimmen von der Baustelle 🎤

mit Bauleiter Jens K., 41, verantwortlich für Großprojekte im innerstädtischen Bereich

Frage: Herr K., wie oft setzen Sie mobile Schallschutzsysteme auf Ihren Baustellen ein?

Inzwischen auf fast jeder zweiten Baustelle. Sobald wir in der Nähe von Wohnhäusern oder Kindergärten arbeiten, ist es Pflicht, entweder durch die Stadt, den Auftraggeber oder aus Eigeninteresse. Der Schallschutzzaun gehört mittlerweile zur Standardausrüstung, genau wie Bauzäune oder Gerüste.

Frage: Was war der Auslöser dafür, dass sich das geändert hat?

Früher hat man gehofft, dass sich keiner beschwert. Heute weiß man: Sobald der Lärmpegel zu hoch ist, kommt das Ordnungsamt oder die Bauaufsicht. Dann ist Stillstand und das kostet. Ein professionelles Schallschutzsystem ist oft günstiger als ein halber Tag Baustopp.

Frage: Was muss ein gutes System aus Ihrer Sicht können?

Erstens: Dämmen, 25 dB oder mehr müssen drin sein, sonst merken es die Anwohner kaum. Zweitens: Stabil stehen, auch bei Wind oder unebenem Boden. Drittens: Schnell aufzubauen. Ich will nicht erst Schulungen buchen müssen. Wenn mein Trupp das Ding nicht in unter einer Stunde aufgestellt kriegt, ist es raus.

Frage: Wie reagieren die Anwohner auf den sichtbaren Lärmschutz?

Überwiegend positiv. Viele sehen, dass wir Rücksicht nehmen. Es ist auch ein Signal: „Wir wissen, dass es laut ist und tun was dagegen.“ Gerade bei länger laufenden Projekten hilft das ungemein. Und ehrlich gesagt: Wir kriegen seltener Beschwerden, seit wir die Barrieren einsetzen.

Frage: Wie bewerten Sie das getestete System aus dem Beitrag?

Sehr solide. Die Verarbeitung ist top und die Dämmung funktioniert auch bei harten Geräten wie der Betonsäge. Vor allem, das es sich gut lagern und wiederverwenden lässt ist unbezahlbar.

Fazit aus dem Interview:

Mobile Schallschutzsysteme sind längst mehr als ein Zusatzprodukt, sie sind ein Zeichen für verantwortungsvolles Bauen. Die Anforderungen aus der Praxis sind klar: schnell, wirksam, sicher. Und die Wirkung zeigt sich nicht nur in Dezibelwerten, sondern im besseren Verhältnis zu Umwelt, Anwohnern und Behörden.

Schallschutz als Teil des Baustellenmarketings

Immer mehr Firmen nutzen die Sichtbarkeit von Schallschutzsystemen gezielt, um ihr Engagement zu zeigen. Einige lassen die Planen mit eigenem Logo, Webadresse oder QR-Code bedrucken. Das hat zwei Vorteile:

  1. Es zeigt Transparenz und Verantwortung nach außen
  2. Es ist kostenneutrale Werbefläche, die ohnehin vorhanden ist

So wird der Schallschutzzaun nicht nur zum funktionalen Werkzeug, sondern auch zum Teil der Markenkommunikation.

Wo stößt das System an Grenzen?

Grenzen ergeben sich bei:

  • Tieffrequentem Körperschall (z. B. Rammarbeiten)
  • Großflächigen, offenen Baustellen
  • Windstarken Umgebungen ohne Verankerungsmöglichkeiten
  • Situationen mit erhöhtem Zugang/Logistikbedarf

Rechtliche Anforderungen: Pflicht statt Empfehlung

Laut TA Lärm und BImSchG (§22) ist vermeidbarer Lärm zu unterbinden. Viele Städte verlangen heute bereits Nachweise über Lärmschutzmaßnahmen, vor allem bei Nachtarbeit oder in Wohngebieten.

Gebiet & Uhrzeit Maximaler Pegel [dB(A)]
Wohngebiet – Tag (06–22 Uhr) 55
Wohngebiet – Nacht (22–06 Uhr) 40
Mischgebiet – Tag 60
Mischgebiet – Nacht 45
Gewerbegebiet – Tag 65
Gewerbegebiet – Nacht 50

Ein zertifiziertes Schallschutzsystem erleichtert den Genehmigungsprozess und schützt vor Bußgeldern.
Zertifizierte und in Europa produzierte Lösungen finden Sie hier: https://absperren24.de/laermschutz/laermschutz-baustelle/

Mit Technik gegen Lärm und für bessere Baustellenkommunikation

Der Praxistest zeigt: Die mobile Barriere funktioniert. Mit solider Dämmung, einfacher Montage und hohem Sicherheitsfaktor ist sie mehr als nur eine Auflage. Sie ist ein Werkzeug für bessere Projekte, technisch, organisatorisch und kommunikativ.

Wer frühzeitig in Lärmschutz investiert, spart nicht nur Dezibel sondern auch Stress, Zeit und Geld.

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