Kultur

Filme aus Japan: Von Unterhaltung bis Kunstwerk

Wer sich mit japanischer Kinematografie nur flüchtig auskennt, denkt zuerst vermutlich an Anime. Doch die Filmstudios japanischer Unternehmen haben sehr viel mehr zu bieten als die weltweit beliebten Anime-Serien und -Filme, deren breit gefächertes Themenspektrum sich im Übrigen nicht nur an ein junges Publikum richtet. Die Regisseure aus dem südostasiatischen Staat produzieren neben kurzweiligen Unterhaltungsfilmen auch anspruchsvolle Werke, die denen bekannter Branchengrößen aus Hollywood in nichts nachstehen. Dieser Artikel stellt einige der wichtigsten Filme aus Japan vor und zeigt, welche Rolle Schnapsgläser darin spielen.

Moderne Werke

Fans von Spannung haben den japanischen Film spätestens mit dem Erfolg von „Ringu“ entdeckt. Er basiert auf dem Roman „The Ring“ von Kōji Suzuki, der sich deutlich von dem Drehbuch unterscheidet, und wurde 1998 veröffentlicht. Regie führte Hideo Nakata, der bis 2016 insgesamt 17 Filmprojekte umsetzte. Aufgrund der Beliebtheit des Films wurde ein US-amerikanisches Remake mit dem Titel „The Ring“ gedreht, der 2002 in die Kinos kam.

2006 erreichte ein weiterer japanischer Film große Aufmerksamkeit beim westlichen Publikum: Toki o kakeru shōjo („Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“). Es handelt sich dabei um einen Anime, dessen Regisseur Mamoru Hosoda bis 2021 15 Filme gedreht hat. Als Vorlage diente der Roman von Yasutaka Tsutsuis aus den 1967er Jahren. Obwohl in Japan kaum Werbung für den Kinostart betrieben wurde, spielte er rund 300 Millionen Yen ein. 2007 wurde er in Deutschland auf dem Trickfilm Festival präsentiert.

Die Regisseurin Akiko Ohku hat bislang sieben Filme produziert. Ihr 2019 erschienenes Drama Amai osake de ugai („My Sweet Grappa Remedies“) stützt sich auf den Roman von Yoshiko Kawashima. Die Hauptfigur Yoshiko wird in ihrem täglichen Leben begleitet, das sich auf die kleinen Freuden konzentriert. Beispielsweise kann der Zuschauer sie dabei beobachten, wie sie für ihren rituellen Schlummertrunk, den namensgebenden Grappa, auf ihre Schnapsgläser zurückgreift. Der Film wurde weltweit auf verschiedenen Festivals gespielt.

Japanische Klassiker

In den 1950ern wurden in Japan verschiedene Filme gedreht, die heute zu den Klassikern der Schwarz-Weiß-Kinematografie zählen. 1953 erschien „Tokyo Story“ von Ozu Yasujirō, der die Differenzen verschiedener Generationen thematisiert. Der Regisseur Kurosawa Akira brachte ein Jahr später „Die Sieben Samurai“ heraus, der für zwei Oscars nominiert wurde und beeindruckende Kampfszenen enthält. Ebenfalls 1954 wurde „Godzilla“ veröffentlicht, ein Film, der Zuschauer noch heutzutage fasziniert.